Teil II: Olympische (Winter-)Spiele der Neuzeit

APTOPIX GREECE OLYMPIA BEIJING FLAMEIm 18. Jahrhundert gab es dann in England und Frankreich Ansätze, Olympische Spiele wieder stattfinden zu lassen, doch erst 1896 fanden die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen statt, also im Ursprungsland.

Um die Spiele zu organisieren, erfolgte die Gründung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Erster Präsident wurde der Grieche Demetrius Vikelas.

Diese ersten Spiele der Neuzeit erwiesen sich als großer Erfolg. Obwohl nur rund 250 Athleten teilnahmen, waren sie das größte sportliche Ereignis, das je seit der Antike stattgefunden hatte.

Die griechischen Offiziellen waren vom Erfolg derart begeistert, dass sie den Vorschlag machten, die Spiele zukünftig immer in Griechenland stattfinden zu lassen. Doch das IOC hielt am Rotationsprinzip zwischen verschiedenen Ländern fest.

Nach dem Anfangserfolg geriet die olympische Bewegung in eine Krise. Die Spiele von 1900 in Paris und 1904 in St. Louis waren in die parallel stattfindenden Weltausstellungen eingebettet. Die Wettkämpfe zogen sich über mehrere Monate hin, waren schlecht organisiert und wurden kaum beachtet, zudem nahmen in St. Louis nur wenige Ausländer teil.

Bei den Olympischen Zwischenspielen 1906 in Athen standen die sportlichen Wettkämpfe wieder im Vordergrund. Das IOC stimmte der Austragung zwar widerstrebend zu, erkannte die Resultate jedoch nie offiziell an. Von manchen Sporthistorikern werden diese Spiele als Rettung der olympischen Idee angesehen, da sie das Absinken in die Bedeutungslosigkeit verhinderten.

Beim Olympischen Kongress 1921 in Lausanne fiel dann der Beschluss, dass die Organisatoren der Sommerspiele 1924 zusätzlich eine „internationale Wintersportwoche“ unter der Schirmherrschaft des IOC durchführen sollten. Diese „Woche“ (eigentlich waren es elf Tage) in Chamonix erwies sich als großer Erfolg, weshalb das IOC 1925 beschloss, sie rückwirkend als I. Olympische Winterspiele anzuerkennen und weitere Veranstaltungen dieser Art zukünftig im selben Jahr wie die Sommerspiele durchzuführen. 1986 beschloss das IOC dann aber, beginnend mit 1994, einen separaten Zyklus zu eröffnen und die Winterspiele „im zweiten Kalenderjahr, das jenem folgt, in dem die Spiele der Olympiade abgehalten werden“ auszutragen.

APTOPIX GREECE OLYMPIA BEIJING FLAME1960 fanden dann die ersten Paralympics statt, die Olympischen Spiele für körperlich behinderte Menschen, seit 1988 sind die Austragungsorte mit denen der Olympischen Spiele identisch.

1896 hatten noch rund 250 Athleten aus 14 Ländern teilgenommen. Diese Zahl erhöhte sich mit der Zeit ständig, so nahmen beispielsweise bei den Sommerspielen 2008 in Peking über 11.000 Athleten aus 204 Ländern an 302 Wettbewerben teil. Die Anzahl der Teilnehmer bei Winterspielen ist im Vergleich dazu bedeutend geringer, bei den Winterspielen 2006 in Turin waren etwas mehr als 2500 Athleten aus 80 Ländern gemeldet, die in 84 Wettbewerben an den Start gingen.

Die Zahl der Mitgliedsländer des IOC beträgt 205. Sie ist höher als jene der Länder, die von den Vereinten Nationen anerkannt werden (momentan 192). Das bedeutet, dass es 13 weitere IOC-Mitglieder gibt. Der Grund dafür ist, dass auch Nationen zugelassen sind, die nicht die strikten Anforderungen für politische Souveränität erfüllen, wie dies von den meisten anderen internationalen Organisationen verlangt wird. Als Folge davon besitzen mehrere Kolonien und abhängige Gebiete eigene Delegationen, die getrennt von ihren Mutterländern teilnehmen. (*)

Aber für alle gilt natürlich der Olympische Gedanke: dabei sein ist alles! Mal sehen ob sich wieder ein Jamaicaner auf die Bobbahn oder die Sprungschanze verirrt 😉

(*) Auszüge aus Wikipedia, gespickt mit eigenen Kommentaren